In einem Gewerbehof im Stadtteil Borgfelde hat das alternative Theater seit den Herbstmonaten des Jahres 2004 seine Türen geöffnet. Mit dem Hamburger Sprechwerk wurde der freien Theaterszene ein Ort zum Umsetzen origineller Ideen gegeben. Alle, die dieses Theater einmal betreten haben, werden immer wieder kommen, denn die große Bühne und die lange Theke, an der Schauspieler und Besucher gemeinsam vor und nach den Aufführungen über dieses und jenes philosophieren, schaffen ein Ambiente, dass man nie mehr vergisst. Das altersgemischte Publikum kommt regelmäßig und gerne in die sehenswerten Inszenierungen des Hamburger Sprechwerks, welches heute zu den bekanntesten off-Theatern Hamburgs gehört.
Doch das Hamburger Sprechwerk setzt nicht nur erfolgreich Theaterstücke in Szene, sondern organisiert auch Festivals und Netzwerkveranstaltungen. Die sogenannte „Theater-Tafel“ ist so eine Veranstaltung. Einmal im Monat wird der Theatersaal zum Gastraum umgebaut. Bei einem köstlichen Mahl können sich Theaterfreunde und Theaterleute Vorträge und Lesungen mit Themen rund um das Theater zu Gemüte führen. Im Anschluss daran darf jeder, der etwas zu sagen hat, ans Mikrofon und sich der Theatergemeinde vorstellen.
Für noch mehr Abwechslung sorgen neben den anspruchsvollen Eigenproduktionen des Hamburger Sprechwerks vor allem auch Gastauftritte anderer Hamburger Schauspielgruppen und die Aufführung von erfolgreichen Stücken der deutschsprachigen Theaterszene. Auch Tanztheater gibt es an manchen Abenden hier zu sehen, wenn die Hamburger Tanzszene die Besucher des Hamburger Sprechwerks mit Choreographien auf sehr hohem Niveau begeistert.
Das Hamburger Sprechwerk steht allen freien Schauspielern, Choreographen, Regisseuren, Bühnen- und Kostümbildern sowie aufstrebenden Autoren und Musikern offen. Hier können sich die Künstler frei entfalten und all das lernen, was sie für ein Leben auf, vor und hinter der Bühne brauchen und wissen müssen. Darüber hinaus bekommen sie die Möglichkeit, ihre gemeinsamen Projekte vor einem breiten Publikum zu präsentieren.
Jahrelang versuchte das Schauspielhaus ohne staatliche Zuwendungen auszukommen und seine Projekte mit wenig Geld und viel Engagement zu realisieren. Heute wird das Hamburger Sprechwerk von einer Privattheaterförderung mit Geldern versorgt und hat sich seinen festen Platz unter den besten Hamburger off-Theatern gesichert.